Mittwoch, 24. Juni 2009

tillbaka (d.i.schwedisch und heißt "zurück")

Samstagmorgen sind wir dann aufgebrochen. Unser Wohnwagen bleibt in Schweden. Mikel und Maja haben uns einen Platz angeboten, da kann er stehen bleiben, bis wir im August oder September kommen. Da haben wir – ich glaube ich hatte es schon erwähnt – den Haken frei, um einen Anhänger für unsere Motorräder dranzumachen. Die müssen ja auch mit.

Wir hatten uns mit Ramona verabredet. Ramona kennen wir von unseren Segelreisen auf dem schönen alten Segelschiff „Amphitrite“. Ramona und ihr Mann Frank wohnen schon seit 13 Jahren in Schweden in der Nähe von Finspång. Sie hatten uns eingeladen, auf der Rückreise bei ihnen vorbei zu schauen. Und so haben wir es gemacht!

Leider konnten wir den Ort nicht ganz genau an TomTom weitergeben. Aber nachdem uns Ramona noch eine Wegbeschreibung gegeben hatte, haben wir uns gewagt. Eigentlich ging es ganz gut. Von Ljusne nach Hällestad sollten es ca. 430 km sein. Und die sollten in !!6,5 Stunden!! gefahren werden. Das haben wir sage und schreibe geschafft. Denn – Ramona und Frank wohnen mitten im Wald. Wir haben schon gedacht, dass wir falsch sind. Aber Ramona hatte es uns genau so beschrieben: „Ihr biegt rechts ab, dann fahrt ihr ca. 5 km, dann kommen auf der linken Seite zwei Briefkästen, da biegt ihr links ab und dann ist es das erste Haus auf der linken Seite.“ Und das stimmte fast ganz genau, bis auf die 5 km. Es waren ca. 7,5 km. Fast alles unbefestigt. Dann waren aber die beiden Briefkästen da. Und wir sind links abgebogen, obwohl ein Schild die Durchfahrt für Autos und Motorräder nicht gestattete. Auch unbefestigt und dann kam das „erste“ Haus auf der linken Seite. Einfach nur wunderschön!!!! Mitten auf einer großen gepflegten Waldlichtung. Ein rotes Haus mit weißen Ecken. Eine große Scheune auf der rechten Seite, in der auch das Carport untergebracht ist.
Wir hätten es aber auch nicht verpassen können. Es ist das einzige Haus auf der linken Seite. Es ist überhaupt das einzige Haus dort auf der Lichtung. Kein Motorenlärm, kein Flugzeug, keine Menschen weit und breit. Nur Vögelzwitschern!! Ramona und Frank erwarteten uns auf der Veranda und freuten sich, uns zu sehen. Wir sind sehr lieb und herzlich aufgenommen worden. Nach einem guten Kaffee zeigten sie uns dann ihre „Ländereien“ mit dem Hinweis, dass es im Moment etwas chaotisch wäre???? Es wird z.Zt. ein Pferdestall in die alte Scheune eingebaut. Na unter Chaos stelle ich mir was ganz anderes vor. Alles war gut organisiert und man konnte sehr gut erkennen, wie es später mal sein soll. Ramona hat ihr Pferd auf einem Bauernhof stehen. Im Urlaub möchte sie es aber gerne bei sich am Haus haben. Der Platz ist jedoch etwas beengt (was man in Schweden so unter beengt versteht) und lt. Ramona zu klein, um ihr Pferd das ganze Jahr dort bei sich unter zu bringen. Aber im Urlaub ist es doch ganz schön, den besten Kumpel vor der Nase zu haben. Ein schönes großes, sehr gepflegtes Grundstück mit Blumenbeeten, einem Gemüsebeet und einer Wildwiese (fürs Pferd extra stehen gelassen!!). Aber – alles eingezäunt, sogar mit elektrischem Zaun!! Leider hat das schöne Wohnen so mitten im Wald auch immer einen Wehrmutstropfen – die Rehe kommen und knabbern alles ab, was nicht umzäunt ist. Auch junge Bäume werden von den Rinden befreit und sterben dann leider. Also wird alles eingezäunt.
Wir haben ein leckeres Abendessen mit den beiden genossen und viel erzählt. Von deren Haus, von unserem Haus. Frank konnte uns mit guten Tips dienen und wir haben genau hingehört.
Am nächsten Morgen wurde ich ziemlich früh wach und mir viel ein, dass ich was im Auto vergessen hatte. Also bin ich so wie ich war (Schlabberschlafanzug, verstrubbelte Haare und Crogs) raus und durch den hellen Sonnenschein und die frische Luft einfach zum Auto gegangen und habe mir mein fehlendes „Dessous“ geholt. Herrlich – so frei zu sein und einfach raus laufen, wie man gerade ist. Nach dem Frühstück, bei dem auch noch viel erzählt wurde, haben wir uns verabschiedet. Ramona und wir treffen uns ja bald wieder auf der Amphitrite. Das letzte Stück nach Bremen stand uns bevor. Frank hatte uns noch einen Tip gegeben, wie wir schneller auf die E4 kommen sollten. Der Tip war super. Wir sind ca. 20 km durch den Wald gefahren. Es war einfach herrlich. Wir sind nur einem einzigen Auto begegnet. Zeitmäßig keine große Ersparnis aber ein wunderschönes Erlebnis, durch die hohen Wälder, an Seen und über Flüsse und alles im schönsten Sonnenschein. Ein schöner vorläufiger Abschied von Schweden.

Nun handelte es sich noch mal um rund 920 km. Das sollte doch an einem Sonntag zu schaffen sein. Auf der E4 bis nach Helsingborg. Am Vättern vorbei und dann durchs Land. Ein sehr entspanntes Fahren mit max. 130 km/h. Zu Mittag haben wir uns einen Salat gekauft – schön das in Schweden die großen Geschäfte auch Sonntags geöffnet haben – und nach einer Mittagspause sind wir dann den letzten Rest gefahren.

In Horn-Lehe sind wir so gegen 22.00 h eingetroffen. Wir haben noch alle Taschen und unsere Lebensmittel in unsere Wohnung geschafft und dann waren wir aber auch geschafft.

Jetzt geht’s ja erst richtig los. Aber davon mehr ein anderes mal!!

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