Freitag, 27. Januar 2012

So schön kann der Winter sein

Irgendwie vergeht die Zeit wie im Flug. Schon wieder sind fast 14 Tage vergangen seitdem ich das letzte Mal hier was geschrieben habe.

SAS - wir - Ralf und ich - lernen viel und haben von der Lehrerin auch schon ein schönes Kompliment bekommen. Wir wären schon ganz schön weit und hätten einen ziemlichen Lernvorsprung vor den anderen Studenten. Ich mag uns nicht mehr Schüler nennen. Das hört sich so nach Grundschule an. Auf schwedisch heißt es "elever" und das heißt "Schüler" aber, ich finde, es hört sich irgendwie erwachsener an. Wir haben unseren Stundenplan nochmal überdacht und nehmen uns nun Mittwochs immer frei. Der Unterricht teilt sich in richtige Stunden, also in denen der oder die Lehrer/in mit uns arbeiten und in "Svenska extra" auf. Svenska extra ist sowas wie betreutes Lernen und dafür morgens um sieben aufzustehen und zwei Unterrichtsstunden = 90 Minuten dort zu sein???? Wir können auch zu Hause nach einem gemütlichen Frühstück von halb neun bis neun zwei Stunden lernen. Was wir ja sowieso jeden Tag machen, wenn wir aus der Schule kommen. Das ist absolut erforderlich. Es wird einiges gefordert. Jedoch nach dem schwedischen System "Selbstverantwortung".
Zwischendurch habe ich für Anna (die nun bald mit Hamid umzieht) Gardinen auf die richtige Länge geändert. Während dieser Zeit hat Ralf die Treppe im Haus in Arbeit genommen. Der alte Belag wurde als Erstes runtergenommen. Dann versuchte er die alten Klebereste mit Schleifen weg zu bekommen. Das funktionierte aber so gut wie gar nicht. Von Alexandra haben wir den Tipp bekommen, es mit ner Heißluftpistole zu versuchen. Und bei ÖoB (Överskottsbolaget, was man mit "Überschußunternehmen" übersetzen kann), einem großen Discounter hier in Schweden, haben wir dann eine Heißluftpistole erstanden. Für 99:- kr macht sie nen guten Job!! Es stinkt wie die Sa..... aber der Kleber und alte Farbe lösen sich wie von Geisterhand.
Ich habe mich in die Küche verkrümelt, den Vorhang vor die Türe gezogen und Ralf hat gearbeitet und dabei stand die obere Türe sperrangelweit auf. Ich glaube, sonst wären wir an giftigen Gasen erstickt :-)  Aber jeden Tag ein Stück und bald war er fertig. Jetzt muss noch geschliffen werden und dann schauen wir weiter.
Boden anschaffen ist ein bisschen teurer und da müssen wir noch ein bisschen abwarten.

Es schneit nun schon seit einigen Tagen immer wieder mal. Zum Teil in große Flocken und dann mal "Pickelschnee" - so habe ich ihn getauft. Das ist kein Graupel und keine Flocken. Es sind mitzipitzikleine Krümelchen. Aber wenn der fällt, dann in Massen. Die Temperaturen liegen so zwischen -4° bis -12°. Der Schnee liegt sicher und es sind mittlerweile sicher 30 cm. So das wir überlegen, bald die Langlaufskier wieder raus zu holen. Ralf war am vergangenen Wochenende mit Klaus zum "Pimpeln", so heißt hier das Eisangeln. Sie haben den See zwar zum Schweizer Käse gemacht mit sechs Bohrlöchern aber die Fische hatten keine Lust. Nicht einen Schwanz haben sie rausgeholt :-((
Hier mal ein paar Impressionen aus unserem Garten.
Der bekannte Blick über unsere "Ländereien"

Dompfaffen am Futterhaus, was von uns jeden Tag bestückt wird.

Blaumeise

Ahorn

Haubenmeise

Und meine Amaryllis vom vorletzten Jahr!!!!
Nun habe ich alle Arztbesuche gemacht, die ich mir vorgenommen hatte. Ich bin - bis auf ein paar "Alterserscheinungen" quietschgesund. Die Schmerzen im linken Daumen sind durch ein Röntgenbild geklärt worden. Die Röntgendiagnose lautete "beginnende Arthrose". Dagegen kann man nichts machen. Hat man sie, dann bleibt sie.

Zwischendurch gibts mal die eine und andere Leckerei. So habe ich mich an Laugenbrezel und Germknödel gewagt. Die Laugenbrezel fanden guten Anklang, die Germknödel schmeckten sehr gut aber "das kann ich besser". Also werden die nochmal zubereitet.
Soweit sogut!

Das leicht gesalzene Wasser köchelt vor sich hin.

Mit geschmolzener Butter und Zucker-Mohn-Streusel - yammy!!
Und den Hecht, der noch in der Tiefkühlung lag, haben wir auch noch zubereitet. Ein Rezept aus Schweden. Hat mich Alexandra drauf aufmerksam gemacht und schmeckt sehr, sehr gut.

Und gestern habe ich mich was ganz Neues getraut :-)  Dazu eine klitzekleine Vorgeschichte: Im vergangenen Dezember hatte uns ein Mitschüler, Desmond (er kommt von Sierra Leone) zu einem Gospelkonzert animiert. Wir sind auch in Ljusne gewesen und ich war begeistert. In der Schule habe ich Desmond auch gesagt, wie toll ich es fand und bekam gleich eine Einladung, doch mal zu einer Probe zu kommen.
Na ja - Weihnachten und so standen vor der Türe und ich hatte viel zu tun und so hatte sich alles ein bisschen verzögert. Gestern Abend bin ich dann aber in die "Norrtullskyrkan" gefahren und konnte sofort mitsingen. Die Leute dort haben mich freundlich aufgenommen. Es sind - bis auf Desmond - alles Schweden. Die Chorleiterin, Lena, war auch sehr nett zu mir und die Frauen hinter mir haben mir gut ins Ohr gesungen, so dass ich die Töne gut finden konnte (bin ja ein Notenanalphabet). Und so konnte ich ein Stück ganz mitsingen und das hat mir soooooo ein gutes Gefühl gegeben. Es hat sehr viel Spaß gemacht und in 14 Tagen werde ich wieder hingehen.

Heute sind wir dann nach der Schule mal wieder in Långvind gewesen. Nach dem Rechten schauen. Alles in bester Ordnung. Aber welch ein Unterschied die Natur uns zeigte!!! Vor ungefähr 4 Wochen waren wir das letzte Mal dort und es hatte kaum Schnee und nun?? Das Winterwunderland!!!!
Die Straße nach Långvind
Alles steht gut!











Keine Schäden!



























Montag, 16. Januar 2012

Die Schule geht weiter!

Und zwar in "verschärfter" Form. Na ja - was man so unter "verschärfter" Form hier in Schweden versteht.
Immer noch muss ich feststellen, dass das schwedische Schulsystem stark auf Eigeninitiative setzt. Ich kann nicht beurteilen, wie es in den Grundschulen oder den Gymnasien ist. Jedoch habe ich heute auch das erste Mal etwas über die Hierarchie des schwedischen Schulsystems gelernt und würde fast behaupten, dass sich dies durch sämtliche Schulformen zieht.
Ralf und ich gehen nun zum SAS. Das bedeutet "Svenska som andraspråk" und das heißt "Schwedisch als Zweitsprache". Dieser Kurs ist als Vorbereitung auf den (wieder) Einstieg in die gymnasialen Kurse gedacht (Wiedereinstieg für Erwachsene, die in ihren Heimatländern den Sprung auf's Gymnasium als Jugendliche nicht geschafft haben). Hier könnten wir uns nicht nur in Schwedisch weiterbilden, auch Englisch und Mathematik stehen auf dem Stundenplan. Es ist eine reine Erwachsenen-Schule. Und man kann wählen, welche Stunden man belegen will. Da wir beide nicht vorhaben aufs Gymnasium zu gehen, haben wir uns "nur" für Schwedisch entschieden.
Der Stundenplan unterscheidet sich um einiges zu dem vorherigen beim Sfi (Svenska för invandrare = Schwedisch für Einwanderer). Wir müssen zwar nicht aber wir wollen diesem Stundenplan folgen. Und nun sind wir also von Montags bis Freitags in der Schule, Dienstags sogar bis um halb vier!!!  Ich habe für mich beschlossen, bis Juni so viel wie möglich zu lernen. Und nach den Sommerferien nochmal hin um bis zum Ende des Jahres dann den Standard zu haben, den man benötigt um zum Gymnasium zu gehen. Ich glaube, dann habe ich schulisch alles gegeben :-))  Dann werde ich nur noch schwedisch denken, träumen und sprechen!!!!
Vi ska se!!  Was soviel heißt: "Wir werden sehen!"
Auf jeden Fall wird es wieder spannend und lehrreich werden. Und ich freue mich drauf!

Sonntag, 15. Januar 2012

Für wie wichtig sich manche Menschen halten ....

.... ist manchmal schon eigenartig.



Gestern bekam ich eine SMS, mit der ich ziemlich brüsk darüber informiert wurde, dass der SMS-Schreiber nicht im Internet erscheinen wolle???
Leute, die derjenige dort wo er wohnt getroffen hatte (die näheren Umstände sind mir nicht bekannt), die aus Bochum sind und in der Nähe eine Hütte haben, haben ihn scheinbar auf einen Bericht auf meinem Blog aufmerksam gemacht. Er selber – der SMS-Schreiber - weiß, dass ich einen Blog schreibe, hat diesen aber noch nie gesehen oder gelesen.

In meinem Blog schreibe und berichte ich über mich, meinen Mann, meine bzw. unsere Erlebnisse, über unsere Besuche, unsere Besucher und unsere Reisen hier in Schweden. In diesem Zusammenhang stelle ich auch das eine und andere Bild hier ein. Da ich diesen Blog nur zur Information für Verwandte und Bekannte schreibe (ich weiß natürlich, dass er öffentlich ist), habe ich mir keine Gedanken über „Persönlichkeitsrechte“ gemacht. Da ich es nicht kommerziell betreibe oder im tatsächlichen Sinn von „publizistisch“, glaubte ich, niemanden auf den Schlips zu treten. Denn ich berichte über „mein“ Leben und das Drumherum.
Vor allem aber habe ich niemals etwas Diskriminierendes oder Negatives über andere Menschen hier verbreitet. Und ich bin erschüttert und auch sehr traurig über den Vertrauensentzug. Vor allem über die Art und Weise, mich darauf anzusprechen. Von demjenigen hätte ich ein persönliches Gespräch oder zumindest einen Telefonanruf erwartet.
Vor längerer Zeit habe ich einer Bitte in dieser Richtung auch entsprochen, war aber weder enttäuscht oder verärgert darüber. Ich wurde nämlich „gebeten“, Einträge unkenntlich zu machen; keine bestimmten Daten zu schreiben.
Auf meine Antwort an den gestrigen SMS-Schreiber – auch per SMS – das ich seine Aufforderung zwar nicht verstehe, es aber erledigen würde, bekam ich wieder eine ziemlich brüskierende Antwort: „Du musst mich auch nicht verstehen, nur meine Persönlichkeitsrechte akzeptieren.“ Und das ist bis jetzt alles, was dazu von dieser Seite gesagt wurde. Da frage ich mich, was denkt dieser Mensch sich????? Und wie bewertet er unser bisheriges Verhältnis. Ich hätte es bis dahin als Freundschaft bezeichnet.

Für mich stellt sich, nach Lektüre mehrerer Seiten über das Persönlichkeitsrecht, die Frage, wie weit geht dieses Recht?? Wann werden tatsächlich Grenzen überschritten?? Hat das Pochen auf dieses „Recht“ nicht auch was damit zu tun, dass sich manche Menschen einfach zu wichtig nehmen??
Denn, wie schade ich einem Menschen, über den ich nur Nettigkeiten schreibe?? Hat er dadurch Nachteile?? Ist diesem Menschen bewusst, wie Durchsichtig er in Wirklichkeit ist. Nicht weil ich hier seinen Vornamen erwähne und die Landschaft (übrigens 12.500 km² groß mit ca. 10.000 Einwohnern) in der er wohnt und vielleicht sogar ein Foto in meinem persönlichen Blog zeige, sondern weil er durch irgendwelche Registrierungen ,nicht zuletzt über sein Mobiltelefon, überall gefunden und „ausgekundschaftet“ werden kann?? Aber wie schon gesagt, wie wichtig muss man sich selber schon nehmen um das anzunehmen??
Ich frage mich auch, haben solche Menschen was zu verbergen?? Oder warum ist es so wichtig, aus einem ganz privaten Blog zu verschwinden??
Ich habe versucht heraus zu finden, wie die Leute, die den „SMS-Schreiber“ so identifizieren konnten, den Blog gefunden haben. Und siehe da, auf der 6 Seite von Google wurde der Hinweis aufgelistet. Das Suchwort war die Landschaft in der er hier lebt. Und da ich über unsere wunderbaren Tage dort bei ihm geschrieben hatte, kam – wie gesagt auf der sechsten Seite – der Hinweis auf meinen Blogeintrag. Er selber hat den Eintrag überhaupt noch nicht gelesen bzw. gesehen. Hat also gar keinen blassen Schimmer, was ich geschrieben habe. Heute entlockt mir seine Art mit mir zu kommunizieren nur ein trauriges Kopfschütteln.

Ja - ich bin traurig und enttäuscht. Hätte er mich angerufen und mich freundlich aufgefordert, die Einträge weniger persönlich zu gestalten bzw. evtl. Bilder zu entfernen, wäre sicherlich nicht dieser bittere Nachgeschmack da. Ob diese Freundschaft weiter Bestand hat, ist fraglich.




Nachtrag:  Im Netz ist  der SMS-Schreiber übrigens unter Vor- und Nachname sowie vollständiger Adresse zu finden. Auf Anhieb auf der ersten Google-Seite 4 Einträge gefunden!!!! 

Mittwoch, 4. Januar 2012

Winterwanderung.....

...und Sichtung der Sturmschäden.

Gestern haben wir uns um 12.00 h aufgemacht. Von uns aus einfach mal links in den Wald. Viele werden den Weg kennen. Bei diesem Wetter waren "dubbdäck" angesagt. Spikes für meine Schuhe!  Der Boden ist von all dem Auftauen und wieder was draufschneien- oder regnen und frieren ziemlich doof zu "belaufen". Aber - die Spikes machten es möglich. Und hier ein paar Bilder.


 Schon nach den ersten Metern liegt eine große Fichte quer über dem Weg. Wir müssen drüberklettern.


 Der Wind hatte solche Kraft. Er hat den Baum knapp über der  Wurzel abgebrochen.


 Noch eine Fichte quer über dem Weg. Viele liegen im Wald. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie das vor sich gegangen sein soll???? Stellenweise sieht es aus, als wenn der Wind gar nicht da hin gekommen ist und an anderen Stellen hat er mitten im Wald riesige Bäume mit Wurzeln aus der Erde gerissen.


 Ob dass etwas ist, was der Wind gemacht hat??? Eher die Schneelasten. Der Schnee ist - wenn er da ist bzw. fällt - sehr nass.


 Dieses Haus, mitten im Wald, ist nur um Zentimeter von der Birke verschont geblieben. 


 Wie ein Streichholz abgeknickt.


 Hier noch mal das Größenverhältnis.


 Diesen Baum hat's mit der gesamten Wurzel rausgehauen.


 Nein - kein Haus mit Reetdach :-)) Dicker Stein !!

Florsjön leicht vereist.

Unser schöner schwedischer Wald!!
Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder zu Hause. In unserem Garten sieht es auch sehr winterlich aus und die Katzen mögen gar nicht rausgehen. Aber wenn wir draußen sind, traut sich wenigstens Missy mal mit ;-))


 Nur nicht auf den Schnee treten - igittigitt - der ist so naß!!!!

Spinat!!!! Im Frühling können wir ernten :-))

Montag, 2. Januar 2012

Välkommen 2012

Na das muss man nicht übersetzen.

Auch dieses Silvester war schön und lustig und feuchtfröhlich - wie es sich für Leute in "unserem Alter" gehört - nech Uwe???

Das Essen ist mir gut gelungen - auch wenn Klaus das eine oder andere "anzumerken" hatte
 ;-)) Vor allem, dass es noch nicht fertig war :-)  Der Nachtisch, den Alexandra zubereitet hatte, war super lecker. Es war genug für alle da und es hat - glaube ich - allen geschmeckt. Es war so schnell gegessen, dass ich keine Chance hatte, zu fotografieren.

Um 12.00 h , nachdem wir traditionell mit Sekt angestoßen hatten, haben wir auch geböllert. Die Freunde hatten Restbestände aus D mitgebracht und so konnte das neue Jahr gebührend empfangen werden. In der Silvesternacht war es ganz schön kalt. 10 - 12° unter Null *brrrrr - aber das hat uns natürlich nicht abgehalten :-)  Unsere Katzen waren derweil im Keller verschwunden.  Scheinbar waren alle unsere Nachbarn woanders. Wir haben von keinem Haus irgendwas mitbekommen.  Und so waren wir alleine im Wald!!

Wir haben danach noch bis ca. halb zwei zusammen gesessen und den einen und anderen Tequilla genommen - wenigstens Alexandra und ich *hihi
Darum war für mich der nächste Tag nicht ganz so prickeln. Da musste ich mich ganz schön ausruhen!  Aber so ist das eben am 1. Januar eines jeden Jahres und ich hoffe, dass wird noch viele 1. Januare so sein.

Nun hat es gestern wieder mal geschneit und alles war wieder mit einer weißen Decke überzogen. Es war recht frostig. Aber der Wettergott ist scheinbar ein bisschen durcheinander. Erstens kommt das Wetter aus Westen bzw. Südwesten und das ist - wie "jeder" weiß - im Winter die falsche Richtung. Da muss es aus Nord oder Ost kommen und dann bleibt es kalt und schneit - jawoll!!  Und so ist die Temperatur heute wieder knapp über Null Grad und es tropft vom Dach und den Bäumen.  Menno!!!! Ich will Winter!!!!

So wie hier - zum Beispiel :-))