Sonntag, 4. Oktober 2009

Wanderspaziergang, oder so ähnlich

Gestern hatte mich Ralf gebeten, ihm beim Aufräumen des Carport- und Garagendachbodens behilflich zu sein. Dort oben lagern etliche Bretter, Leisten und Bohlen. Also warm angezogen und raus an die frische Luft.



Nachdem wir mit dieser Geschichte fertig waren und es für mich nichts mehr zu tun gab, habe ich mir meinen Fotoapparat genommen und bin mal losgegangen - in den Wald, der ja vor unserer Haustüre beginnt. Ich habe mir im Grunde keine großen Gedanken gemacht, wie weit ich gehen will oder wie lange ich unterwegs sein wollte. Also habe ich auch keine Uhr und auch kein Handy mitgenommen und bin einfach mit den ollen Bluntstones (in Wahrheit keine Wanderschuhe!!) losgelaufen. Gleich am Anfang habe ich ein älteres Paar getroffen. Beide in Fjäll Räven gekleidet. Die Schweden sagen, dass man daran die Touristen erkennen kann. Aber sie waren sehr freundlich. Die Frau bestätigte mir - erst in schwedisch, nachdem ich ihr erklärt hatte, dass ich sie nur wenig verstehe, in englisch - dass es ein wunderbarer Tag zum Fotografieren sei. Sie fragte mich auch, ob wir hier zu Besuch wären und war ganz angetan als ich ihr erzählte, dass wir hier wohnen und nicht nur in den Ferien! Man sähe sich dann wohl noch öfter!! Sprach's und wanderte, wohlbekleidet mit Mann und kleinem Hund, weiter in Richtung unserem Haus.


 Ich bin den Weg, der an unserem Haus vorbeiführt einfach weiter gefolgt und habe zwischendurch ein paar schöne Fotos vom Wald, den Steinen und den Pflanzen gemacht. Nach meinem inneren Kompaß oder Richtungsgefühl habe ich mich immer nach rechts gehalten. So dass ich eigentlich wieder zu unserem Haus hätte zurück kommen müssen.
Tja -leichter gedacht als getan. Es ging rauf und runter. Mal durch dichtere Bäume. Mal an lichteren Plätzen vorbei. Am Wegrand und bis in den Wald hinein abgeerntete oder abgefressene Blau- und Preiselbeerbüschlein. Bären fressen gerne Beeren!! Und hier bei uns am Berg soll es Bären geben. Nachdem mir das mal so durch den Kopf gegeistert war, habe ich mal ein bisschen genauer hingesehen. Ein paar Häufchen (der Jäger sagt Losung) habe ich gefunden aber Bärenspuren nicht. Die Losung kann ebenso von Dachsen - die es hier auch geben soll und die auch Allesfresser sind - gewesen sein. Ralf meinte im Nachhinein, ein Bärenhaufen muss mindestens so groß wie vom Menschen sein - na ja!!! Ich bin also weiter gewandert und habe mich aufmerksam umgesehen. Dabei habe ich viele Pilze gefunden. Habe sie aber nicht mitgenommen, dafür kenne ich sie überhaupts nicht gut genug und - wie ich schon mal erwähnte - es könnte ein "einmaliges" Esserlebnis werden!!!!!














Da ich keine Uhr dabei hatte und der Tag eigentlich nicht sonnig war und ich somit schlecht einschätzen konnte, wie lange ich den nun schon unterwegs war, bin ich auch mal einen Schritt schneller gegangen - d.h. ich bin so richtig in Schweiß geraten. Mein Gehör sagte mir, dass der Riksvägen 50 nicht weit weg sein konnte. Die Autos habe ich rauschen gehört. Also unverdrossen gings weiter. Diese eigenartige Pflanzen habe ich gesehen und weiss gar nicht, was das ist. Sah aus wie eine Riesenflechte oder Moos oder Farn???????????????????????? Ihr lest hier also Fragen über Fragen. Ich werde mir mal ein Pflanzenbestimmungsbuch besorgen.



Die Pilze sahen wirklich appetitlich aus - aber ich habe sie nur fotografiert und hoffe auf nächstes Jahr.

Nun wurde es mir doch ein ganz kleines bisschen mulmig. Obwohl ich doch noch an Häusern und Scheunen vorbeikam, wäre ich nun froh gewesen, wenn ich unser Haus oder zumindest unsere Straße irgendwo hätte endecken können. Aber da war ich noch eine Weile von entfernt.









Also weiterlaufen! Aber dann - endlich - der Riksvägen!! Ich kam ca. 1 km vor der Einfahrt zu unserem Weg auf den Riksvägen raus und bin dann auch nicht mehr in den Wald um von der Straße zu sein. Irgendwie war ich nun doch froh, ein bekanntes Stück "Erde" unter den Füßen zu haben. Auch wenn es sich so am Straßenrand - der hier wirklich breit ist - nicht gut laufen lässt (vor allem in Bluntstones). Einige Autofahrer meinten mich anhupen zu müssen, aber es war auszuhalten, ich war ja bald zu Hause.
Ralf war dann auch ein bisschen verwundert und meinte, dass er sich ein bisschen gesorgt hätte - mhh! Na ja - so weit war ich denn doch nicht weggewesen. Das habe ich später im Internet rausgefunden. Habe wirklich einen großen Bogen geschlagen und war ungefähr 1 Stunde unterwegs.

2 Kommentare:

  1. Du musst wirklich einen gut funktionierenden inneren Kompass haben - immer rechts rum kann auch ganz schnell ins Im-Kreis-laufen geraten.

    Und dann die Elche, Bären und Wildschweine! Aber ich hab ja gehört, wenn man einem Elch begegnet, soll man sich hinter einen Baum stellen, damit er einem auf seinem Weg nicht zu nahe kommen kann. Jedenfalls hast Du Eure nähere Umgebung ja nun ganz gut kennen gelernt.

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  2. ...der Naturbursche aus Franken6. Oktober 2009 um 16:53

    Bei Pilzen kann Dir eigentlich nicht viel passieren, wenn Du Dich auf Röhrlinge beschränkst, die sind alle ungiftig. Also: einfach unter den Hut schauen und wenn da Lamellen sind, Finger weg! Bei den Röhrlngen gibt es eigentlich nur einen ungeniessbaren, den sog. Satanspilz oder Gallenröhrling, der so bitter schmeckt, dass Du Dir mit nur einem Pilz allerdings ein ganzes Gericht versauen kannst. Der ist aber leicht zu erkennen: er läuft am Anschnitt ganz schnell blau an und schmeckt auch ungekocht beim Probieren ganz bitter, ist aber nicht giftig! Aber leicht mit dem Steinpilz zu verwechseln. Von den Nichtröhrlingen sind ganz leicht zu erkennen: gelbe Pfifferlinge (hat wohl jeder schon mal gegessen) und die Fette Henne oder auch Krause Glucke genannt, eigentlich richtig: Korallenpiz, der so ausschaut, wie er heisst. Bei den Birkenpilzen wird's schon etwas schwieriger, wachsen aber mit Vorliebe auf Holz und sind auch nicht so schmackhaft, aber guter Füllstoff für ein Mischpilzgericht. Bei den Röhrlingen bist Du aber auf der sicheren Seite und Steinpilz, Maronen, Butterpilz und wiese noch alle heissen schmecken ganz hervorragend. Musst nur drauf achten, dass im Innern nicht zu viel "Fremdeiweiss" dabei ist!

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