Sonntag, 3. Juli 2011

Sommer, Gäste, Midsommar - Teil 2

Und schon war der Tag, an dem wir in Schweden Midsommar (das ist übrigens die schwedische Schreibweise) feiern. Nachdem wir uns in diesem Jahr nicht mit Kranzbinden und Vorglühen beschäftigt hatten :-), konnten wir auch zeitig zu einem Midsommer Fest aufbrechen. Die, die den Blog regelmäßig lesen, erinnern sich vielleicht an unsere letztjährige Midsommer-Feier-Suche ;-))
In Källvik, einem kleinen Platz an der Söderhamns Fjärde, am Wasser, wurde ab 15.00 h gefeiert. Diesmal waren wir vom Anfang dabei. Die Sonne schien und alles war so, wie man es sich für ein schwedisches Midsommar Fest vorstellt.
Der feierliche Einzug der "Majstång"
Tatsächlich hat diese "majstång" nix mit dem Monat MAI zu tun, sondern das Wort maj bedeutet auch löv und das heißt Blatt. Wie man vielleicht sieht, ist die majstång außer mit Blumen auch mit Birkenblättern geschmückt und hat davon ihren Namen.
Das Aufrichten ist nicht ganz einfach, zumal die Stange am unteren Ende zu dick für die Fassung war.
Es musste nachgearbeitet werden - aber alle warteten geduldig und dann wurde gefeiert.


Hier sieht man die Volkstanzgruppe. Sie tragen Trachten aus den verschiedenen hälsingländischen Gegenden .
Junge und Alte tragen Blumenkränze.
Nach dem offiziellen Teil folgt der Tanz aller, die wollen, um die "majstång"
Der Wind frischte auf und wir hatten genug gesehen und gehört und wollten nach Hause um unser eigenes Midsommerfest zu feiern.
Hier sieht man "nur" unsere Vorspeisen. Das Hauptgericht bestand aus Spargel, Schinken und neuen Kartoffeln.
Das Dessert natürlich Kuchen von schwedischen Erdbeeren mit Vanilleeis und Sahne!!
Im Feuerschein des von unserem ganz privaten Feuerteufel (ratet wer *gg) gestalteten Feuer, wurde durch die Midsommernacht gefeiert :-))

Am nächsten Tag - wir waren erst um halb drei ins Bett gekommen, hatten wir ein paar Aufgaben zu erledigen ;-)) Denn - nach dem Essen ist vor dem Essen!!



 
Die alten Abwasserkammern müssen abgebaut werden.
Das Boot muss mal abgewaschen werden ;-))
Sebastian und Suse haben uns tatkräftig geholfen. Vielen Dank dafür. Am Abend wurde gegrillt und gespielt und es wurde uns überhaupt nicht langweilig. Für den nächsten Tag war eine Wanderung in das Naturreservat "Kölberget" geplant. 
Der Tag fing mit gutem Wetter an und nach unserem Frühstück und den Vorbereitungen haben wir uns auf den Weg gemacht.
Der Weg ist gut zu laufen. Ein herrlicher Wald, riesige Steine und viele Pflänzchen und Vögel. Leider haben wir von den hier lebenden Elchen nur den "Pups" (Losung - wie der Jäger sagt) gesehen.

Impressionen aus dem Wald - querfeldein gelaufen!! Ohne Kompass!!
Auf halber Höhe gibt es eine Schutzhütte und einen Aussichtspunkt. Von hier blickt man über die Landschaft bis zum Bergviken. 
Sebastian auf Fotosafari.
Winzig klein und doch so fein und bunt!

Blick über die Ebene bis zum Bergviken.
Wie konnte DAS passieren?? Man schaue auf die tolle Bindung!
Und ich sach noch zu Hause: "Zieh die ollen Wanderschuhe (schon himalayagetragen vom Sohn) nicht an, die gehen bald auseinander!"  Und wer nicht auf seine kluge Frau hört *gg muss fühlen. Erst löste sich die eine Sohle und wurde mit dem Trageriemen von S+S Kamera notdürftig repariert (was aber nicht hielt). Wir machten uns also auf den vorzeitigen Abstieg und als wir wieder bei der Schutzhütte ankamen passierte es.

Auch die zweite Sohle verlor ihren Halt und so musste Ralf quasi auf  "Socken" den Berg wieder runter. Ein Glück, wir hatten wunderbares trockenes Wetter. Und nachdem wir uns frisch gestärkt hatten gings wieder zum Auto.
Am Abend wurde natürlich wieder gegrillt und gespillt *ggggg

Der Montag war der "Seefahrt" und dem Angeln vorbehalten ;-)) Das frisch von außen und innen geputze Boot wurde auf den Trailer gebracht, justiert, verankert und an den Florsjö gefahren. Am Vormittag hatten wir noch nach einer vierten Rettungsweste geschaut und dann konnte es losgehen.

Wie bekommen wir jetzt das Boot ins Wasser??
War kein Problem nachdem wir uns einig waren. Motor ans Boot. Trailer mit Boot ins Wasser. Boot losmachen (nicht vergessen, die Leine festzuhalten *gg) Trailer wieder rausfahren. Boot an den Landungssteeg und einsteigen und los gings!!
Suse, unser Leichtmatrose, sahs natürlich ganz vorne, dann kam ich - wegen des besten Fotoplatzes.
Die beiden Männer - der Kapitän sitzt am Ruder und der erste Steuermann hat alles im Blick ;-))
Wir sind fast ganz um den ganzen Florsjö rumgekommen. Aber der Wind wurde etwas stärker und die arme Suse vorne im Boot bekam die ganzen Spritzer ab und so gings wieder Richtung Land. 
An hübschen Häusern vorbei.
Suse pitschnass!! Ein Glück, die Sonne schien und alles trocknete hervorragend während wir in der Sonne lagen.
Sebastian und Ralf wollten aber noch "weiter spielen" und fuhren nochmal raus.
Dann hatte aber auch Ralf genug und wollte mal ein bisschen das Angeln üben.
Leider schmiss er die Schnur zu weit und sie verfing sich im Schilf. Aber der Retter war nicht weit. Sebastian, der gar nicht genug vom Böötchen fahren bekam, eilte zu Hilfe und konnte den Köder retten :-)
Der Angelschnur und Köder Retter.
Nach so einer tollen Bootspartie hatten wir uns ein gutes Essen verdient.
 Gut verpackt hatten wir den Tisch diesmal im Garten gedeckt. Dank guter "Antimückenschmiere" wurden wir auch relativ wenig beachtet. Das Grillfeuer und später der rauchende Feuerkorb vertrieben den Rest saugende Mitbewohner ;-)
Da kann man "Fleisch" zu sagen.
Die Flintasteaks sind Scheiben frischen Schweinehinterschinken mit Knochen, lecker eingelegt. Diese auf dem Grill, dazu Maiskolben, Auberginen und Zuchini gegrillt - leckerlecker!!!! Auch die "spearrips" haben wir uns schmecken lassen.
Der letzte Tag mit Suse und Sebastian war am Dienstag gekommen. Am Vormittag sind wir nach Skärså, dem kleinen hübschen Fischerdörfchen am Rande der Ostsee gefahren um letzte Fischdelikatessen ein zu kaufen. S+S wollten sich das eine und andere Stück leckeren warmgeräucherten Lachs mit nach Hause nehmen.

Dieses alte Fischerdorf ist heute keins mehr. Die Häuser werden zum großen Teil als Ferienhaus genutzt. Man sieht aber noch die alten Strukturen. Die Bootsgaragen, in die die Fischer von der See gleich einfahren und ihren Fang abladen konnten. Der Fang wurde gleich verarbeitet und haltbar gemacht - schon in Blechdosen und Gläsern. Dies kann man in einem klitzekleinen Museumchen erfahren.
Impressionen vom Steg des Räucherhauses aus.
Die Möwenmutter passt auf ihr kleines,geflecktes Kücken auf.
Zu Hause haben wir uns dann an die Zubereitung unseres letzten gemeinsamen Essens gemacht. Es sollte eine Smörgåstårta werden.

  

Wir haben unsere nicht genauso hinbekommen ;-)) Aber geschmeckt hat sie hervorragend und wird sicherlich bei nächster Gelegenheit wieder gemacht.

Die Urlaubstage mit Sebastian und Suse gingen leider zu schnell vorbei. Doch der nächste Besuch ist schon fest eingeplant von den Beiden :-) und es wird bestimmt wieder Midsommar!!

3 Kommentare:

  1. wir hatten doch nen kompass dabei, ich hab auch ab und zu mal drauf geschaut und kontroliert ob süden noch im süden liegt.

    in fragen grillkultur sind die schweden klar überlegen, mir läuft jetzt noch das wasser im mund zusammen!

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  2. achja...
    der küchenscheffe hat verboten nach original schwedischen anweisungen die brottorte zuzubereiten...

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  3. Hej Sebastian - stimmt ja!!!! Wir haben tatsächlich manchmal auf den Kompass geschaut. Norden lag auch noch im Norden *ggggg

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