Mittwoch, 11. November 2009

neue Woche - neues Glück

........so sehen wir es auf jeden Fall hier in Schweden. Der Sonntag brachte uns zwei Telefonanrufe. Es meldete sich eine Frau aus dem Schweden Forum, in dem ich auch ab uns zu lese und schreibe und Erfahrungen austausche. Ihr Mann hatte sich bei mir wegen eines 3-Kammer-Systems gemeldet und so hatten wir erfahren, dass die Beiden mit ihren 5 Kindern auch nach Schweden und ganz in unsere Nähe ausgewandert sind. Vannsätter liegt Luftlinie ca. 20 km von uns. Wir hatten deren Adresse auch mal gesucht und später auch gefunden. Eine alte Missionskirche, 6 Jahre Leerstand - junge junge, die haben sich was getraut. Aber Klaus ist handwerklich gut drauf und Alexandra macht auch nicht den Eindruck, als wenn sie sich vor was fürchtet. Alexandra hatte dann auch angerufen und wir hatten uns für Montagabend hier bei uns auf einen Plausch verabredet. Der Abend war richtig nett. Die Männer haben eine Flasche Rotwein getrunken und wir beiden Frauen hatten mit Tee unseren Spaß. Wir haben uns tüchtig ausgetauscht und jeder hat dem anderen mehr oder weniger erzählt (ich sicher mal wieder mehr ;-)) warum er nach Schweden gegangen ist. Es sind immer wieder interessante Gedanken und Taten. Schön war es auch zu hören, wie die 5 Kinder sich hier in Schweden super eingelebt haben. Da können wir ja nun keine Erfahrung austauschen. Interessant zu hören, wie das schwedische Schulsystem funktioniert und das alle Kinder - ohne Ausnahme - gerne, ich schreibe es nochmal groß GERNE zur Schule gehen!! Kaum zu glauben. Die Lehrer sind - so erzählte Alexandra - eher Kumpel obwohl schon auch Respektpersonen. Der Druck ist nicht wie in Deutschland und trotzdem lernt man was. Die deutschen/ausländischen Kinder werden anfänglich von speziellen Mentoren begleitet!!!!!! Das stelle man sich mal vor!! Was ich an diesem Abend über die Schule in Schweden, zumindest in unserem Bereich (die Kinder gehen auf zwei verschiedene Schulen) gehört habe, hat mich nur positiv gestimmt.
Sicherlich werden wir vier uns mal wieder besuchen. Beim nächsten Mal fahren wir nach Vannsätter in das interessante Haus!

Der nächste Telefonanruf am Sonntag Nachmittag kam vom Cfl  (Centrum för flexibelt lärande) was so was ähnliches ist wie in Deutschland die VHS, ein Anruf bezüglich unserer Anmeldung zum Kursus "Svenska för invandrare". Wir sollten doch am Dienstag um 13.00 h zu Margit Stohl kommen um dort zu besprechen, wie und wann unser Kursus startet.
Schweden bietet allen Einwanderern die Möglichkeit in mindestens 530 Stunden schwedisch zu lernen. Leute die in Schweden Arbeit suchen oder Asylanten müssen diesen Kurs - soweit ich weiss - sogar absolvieren. Finde ich eine gute Idee!! Der Kurs ist kostenfrei! Wird über die wirklich hohe Steuerabgaben finanziert - ist für uns nur gut.
Also sind wir dorthin, am Dienstag, um 13.00 h. Kurz nach eins erschien Margit. Eine sehr nette, kleine aber resolute Person, die gleich mit uns schwedisch sprach aber ohne Probleme auf englisch umschwenkte, wenn klar wurde, dass wir "nix verstehn". Ich bekam gleich einen Rüffel, weil ich Ralf helfend vorsagen wollte und ein bisschen auslachte als er mühsam seine Telefonnummer auf schwedisch vortrug. "Hier wird viel gelacht, aber nicht über des anderen Unzulänglichkeit!!!!" O-Ton Margit, unsere Lehrerein. Ralf grinste natürlich von einem Ohr zum anderen - nun hatte er Rückendeckung ;-)) Da ich flexibel und willig bin, habe ich sofort mit meinen Faxen aufgehört und kein Wörtchen mehr vorgesagt. Ist ja auch richtig so!! Unsere Personalien wurden noch mal aufgenommen, quasi nur in schwedisch und wir sollten auch - soweit möglich - auch in schwedisch antworten. Das klappte bei mir ganz gut, Ralf tat sich etwas schwerer. Ich habe aber auch ein halbes Jahr schon in der VHS in Deutschland gelernt und auch schon mit der DVD "Schwedisch Aktiv" gelernt. Zu Anfang hatte uns Margit die Schulräumlichkeit gezeigt und einen Mitarbeiter vorgestellt. Dieser Mitarbeiter backt scheinbar gerne und auf dem Tisch, an dem wir saßen, standen große Dosen mit Keksen. Nachdem wir die Personalien soweit abgeklärt hatten bekamen wir Schreibpapier und sollten ein bisschen was auf schwedisch von uns schreiben - soweit möglich - auch mit Fehlern oder gemischtsprachig. Einfach was uns einfiel. Margit fragte uns, ob wir einen Kaffee mögen, den wir auch gerne nahmen und zusammen mit den Keksen beim Schreiben vernaschten. Nach ca. 10 Minuten kam sie wieder und las kurz die Texte durch und erklärte uns, dass sie sich im Laufe der Woche bei uns melden würde und wir dann erfahren würden, wie wir eingestuft würden und wann unsere Unterrichtsstunden sein würden. Meine "deutsche" Sorge war - und die habe ich natürlich auch zum Ausdruck gebracht - bekommen wir Bücher, Hausaufgaben, wie wird festgestellt, wie weit wir im Lernen sind?? Lauter Fragen, die man in Deutschland als erstes erklärt bekommt (das ist jedenfalls meine Erfahrung in der Erwachsenenbildung). Hier scheint es alles ein bisschen lockerer abzugehen. Sicherlich bekommen wir Lernvorlagen, sicherlich wird getestet, wie weit man ist aber alles "ganz locker" und wenn man mit 530 Stunden nicht auskommt, na dann macht man eben noch etwas länger!! "Hier wird keiner hängen gelassen." So Margit - unsere Lehrerin.

Ihr könnt Euch vorstellen, dass wir nun sehr neugierig auf die Schule sind. Wir hoffen, dass wir nicht morgens um 8.00 h dort sein müssen (grausam - mitten in der Nacht). Aber auch das wird flexibel gehalten. Wir werden sehen und ich werde es Euch berichten.

1 Kommentar:

  1. Wir werden Eure schwedischen Sprachkenntnisse testen, wenn wir zusammen Silvester feiern!
    Wir freuen uns schon riesig !!!

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