Warum Schweden??

Das werden wir immer wieder gefragt. Und irgendwie gibt es keine richtige (was ist richtig und was ist falsch) Antwort darauf. Meine Erklärung ist folgende:

Wir arbeiten beide nicht mehr. Ralf ist in Altersteilzeit und ich habe, nachdem ich mit 54 meinen Job verloren habe nach 18 Monaten Arbeitslosigkeit, keine adäquate Arbeit mehr gefunden. Nun haben wir beide Zeit – bis zum „geht nicht mehr“. Ich bin nicht der Typ, der sich im Haus mit Putzen und Aufräumen und Haushalt zufrieden stellend beschäftigen kann. Auch Ralf ist nicht der typische „Rentner“, der Kreuzworträtsel löst und ansonsten mir auf den Senkel geht.

Wir reisen beide gerne und so überlegten wir, was machen wir mit unserer vielen Zeit. Geld ist zwar nicht so viel da aber darüber machten wir uns erst mal keine Gedanken.

Wir sind schon ein ganz kleines bisschen rumgekommen. Unter anderem war Australien bereits zweimal unser Ziel. Und so interessierten wir uns mal wieder für Australien. Auch über das Auswandern nach Australien dachten wir nach und informierten uns.

Leider haben die „down under“ recht schwierige Einwanderungsvorgaben. Auch für Rentner. Die wollen einen ziemlich hohen Betrag zur Sicherheit auf einem Bankkonto sehen. Und die neueste Neuigkeit ist, dass es keine neuen Visa für Rentner gibt, nur bestehende werden verlängert. Und so nahmen wir Abstand von dieser Idee. Zu Hause rum sitzen wollten wir aber immer noch nicht. Und so überlegten wir, für ein Jahr Australien zu bereisen. Dort einen Wohnwagen und ein Zugfahrzeug kaufen und dann kreuz und quer durch Australien. Das wäre doch was. Und so ein Visum bekommen auch Rentner J

Wir haben das alles berechnet, hin- und hergedreht sowie von allen möglichen Seiten betrachtet. Dazwischen lagen dann zwei Urlaube in Schweden. Einmal haben wir im Sommer unseren Freund Willi in Härjedalen besucht. Härjedalen ist eine abenteuerliche Landschaft mitten in Schweden in einem Län (das ist schwedisch und bedeutet Provinz) der Jämtland heißt und an Norwegen grenzt. Dort gibt es ausgedehnte Moorlandschaften, Seelandschaften und das Fjäll, so was wie eine Hochebene auf der die Lappen – die man heutzutage Samen nennt – ihre Rentiere das ganze Jahr rumrennen lassen. Wir sind dort viel unterwegs gewesen und haben die Landschaft zu Fuß und per Auto angeschaut. Und das hat schon den ersten Keim in unsere Herzen gelegt. Kurz darauf waren wir noch mal dort. Diesmal über Weihnachten und Silvester (2007/08). Da haben wir im Schnee Weihnachen gefeiert und sind von unserer hauseigenen Sauna nackend in den Schnee gesprungen. Am Tage sind wir im Skigebiet unterwegs gewesen und am Abend haben wir den Kamin befüllt und vor dem warmen Feuer gesessen. Und das hat den Keim zum wachsen und zum austreiben gebracht.

Zwischenzeitlich hatten wir hier im Norddeutschen gemeinsam mit unseren Freunden Heide und Uwe nach einem großen Haus Ausschau gehalten. Das war noch mal so ein Projekt! Wenn das geklappt hätte!!!!! Leider kam es anders, zweitens als wir dachten: „Wenn das liebe Geld nicht währ!“ Diese Geschichte ist tatsächlich am Geld gescheitert. Ein wunderschöner Resthof in Dörverden hatte es uns vieren angetan. Aber nach langem hin und her sowie nach Beratung durch einen „Bau-Coach“ mussten wir diesen Plan aufgeben – leider leider!!

Selbst das letzt Rechenexempel, dass unser Freund Uwe in der Zeit aufgestellt hatte, in der wir auf Usedom in Urlaub waren und auf dem Rückweg unsere Verwandtschaft in Bernau besucht hatten, ging nicht zu unseren Gunsten auf. Darüber informierte Uwe uns noch per Handy auf dem Nachhauseweg von Bernau.

Irgendwie waren wir dann sehr still und nach einer Zeit fragte Ralf dann: "Was hältst du denn davon nach Schweden zu ziehen?"

Und so fing alles an!!