Am vergangenen Dienstag hatten wir statt Unterricht Bastelstunde. Wir haben einen Halmstern angefertigt. Unsere Margit (Lehrerin) hatte zwei große Buschen Hafer mitgebracht und uns gezeigt, wie wir arbeiten sollten und das ist dabei herausgekommen.
So richtig Schwedisch!!!!!!!!!!
Am Mittwoch hatten wir dann mal nix wirklich vor aber ein Problem!! Die Matratze des Gästebettes, gerade erst angeschafft, wollte sich nicht "entwickeln". Als wir sie vor 14 Tagen in Gävle gekauft hatten, war sie stramm eingerollt und in der Anleitung stand, dass sie sich innerhalb von 24 Stunden auf das richtige Maß aufplustert. Tja - von wegen - nix passierte. Peinlich peinlich - und wir bekommen doch Besuch ;-)) Auch das Aufdrehen der Heizung im Gästezimmer nutzte nix. Also haben wir die Matraze am Mittwoch Vormittag (bei Schneetreiben) ins Auto geladen und haben uns auf den Weg nach Gävle gemacht. Von Söderhamn aus ist es völlig simpel zu fahren, immer auf der E4. Es schneite und schneite und es war herrlich anzuschauen
Der Umtausch bei IKEA ging schnell vonstatten und nachdem wir uns noch gestärkt hatten, holten wir die neue Matraze ab und machten uns auf den Rückweg. Es hatte sich zwischenzeitlich sozusagen "eingeschneit"!! Auf der E4 ging es zwar zügig voran aber der Schnee war nun wirklich überwältigend. Im Verkehrsfunk hörten wir dann von Unfällen weiter im Norden, querstehende Lastwagen und ein Bus, der nicht weiterkommt und es wurde vor "snörök" gewarnt!!!!!!!!! Wir konnten uns zwar das Wort erklären aber was das tatsächlich ist haben wir dann mitbekommen. Da die Außentemperaturen bei -15° lagen, war der Schnee wie Daunenfederchen und flog durch die Luft wie dieselben. Und jeder kleine Windhauch ließ diese "Schneefederchen" hochfliegen und dabei zerteilen sie sich auch noch. Sodass dadurch Wolken aus Schnee entstehen, in die man wie in eine Nebelwand einfährt. Das kann gefährlich sein, wenn man z.B. zu nah am Vordermann fährt - was wir natürlich nicht gemacht haben. Aber nachdem Ralf doch ein bis zeimal ziemlich abbremsen musste, sind wir noch ein Tacken vorsichtiger gefahren als vorher. Also ich habe sowas noch nie vorher erlebt. Es war ganz schön abenteuerlich und wir waren froh, wieder zu Hause zu sein.
Ich hatte ein Brot selbst gebacken und lecker Kräuterbutter dazu gemacht. Von der Schule aus ging es dann im Konvoi raus zu Margit's Haus. Das liegt etwas außerhalb Söderhamns. Ein schönes, altes Haus. Sehr groß für einen alleine. Margit erzählte, dass das Haus von ihren Großeltern gebaut wurde und ihre Eltern so wie sie dort von Kindheit an gewohnt haben bzw. wohnen. Margit selber hat zwei erwachsene Kinder von denen die Tochter als Forscherin auf Svalbard arbeitet. Beeindruckend!!
Ungefähr 30 Menschen aus dem Sfi-Kurs waren nun dort zusammen und jeder hatte sein Essen auf den großen Küchentisch abgestellt und sein Julklapp auf einen Tisch in der Diele.
Am nächsten Tag haben wir uns dann nochmal nach Söderhamn aufgemacht. Im Schulcenter gab es ein Julkonzert - eine letzte Veranstaltung vor den Ferien. Alles ganz unkompliziert und einfach gestaltet. Aber schön und stimmungsvoll. Dannach wurden wir mit den besten Wünschen in die Ferien entlassen.
Und dann war ja noch die Vorbereitung für unseren Nachbarschaftsadventskaffeetrinkennachmittag angesagt. Wir haben insgesamt drei Familien als Nachbarn. Gleich am Wegesanfang wohnen Nisse und Karin - ein älteres Ehepaar (Rentner aber noch fit), gleich neben uns wohnen Erik und Teres, ein etwa Ende Zwanzig Anfang dreißigjähriges Paar und dann kommen Hans, Annet, Sophie und Jonas, die wohnen im letzten Haus an unserem Weg - übrigens außer unserem auch ein rotes Haus! Pünktlich um halb vier standen alle vor der Türe. Wir hatten unsere Einfahrt mit zwei "Marschaller" beleuchtet. Das sind "Riesenteelichte", die hier zu solchen Gelegenheiten aufgestellt werden.
Sehr stimmungsvoll !!!
Alle sind sehr nett. Zur Begrüßung in Mohed bekamen wir hübsche Blumen geschenkt. Es kam auch gleich eine angeregte Unterhaltung in Gang, die wir teilweise sogar verstanden haben. Erik - er spricht auch ein bisschen deutsch - ist derjenige, der den Schnee wegräumt, mit seinem Trecker.
Das finden wir natürlich besonders nett und wollten uns auch gerne an den Spritkosten beteiligen. Aber da sind wir noch nicht schlauer gewworden???? Na ja - er wird sich schon melden, wenns not tut - so hoffen wir und die anderen Nachbarn auch. Hans hat einen etwas größeren Trecker mit Schaufel und hat auch schon geräumt. Das war dann aber auch nötig. Ne ne - soviel Schnee.
Das ist von unserer Kellertüre in den Garten fotografiert. Ich würde meinen, der Schnee liegt ca. 1 m hoch. Ralf hat den Weg zum Vogelhäusschen freigeschaufelt.
Der Nachmittag ging auch mit viel Gelächter bei lecker Mohnstollen, Plätzchen, Kaffee und Tee vorbei. Wir wurden auch gleich zum Kaffeetrinken nächsten Sonntag eingeladen - das soll was heißen (haben wir uns sagen lassen!!).
Gestern haben wir unsere Weihnachtspost endlich fertiggestellt (viiiiiieeeel zu spät - entschuldigt alle, die erst nach Weihnachten die Post bekommen) und weggebracht. Auf dem Rückweg haben wir unsere Freunde in Ljusne besucht und sind zum Brunch am zweiten Feiertag eingeladen worden. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Willi - unser Freund, der in Härjedalen, Tännäs wohnt - wollte uns eigentlich über Weihnachten besuchen kommen. Leider hat er sich - genau wie ich - aus Deutschland eine dicke Grippe mitgebracht und liegt nun im Bett und will sich natürlich auskurieren. Da wir unsere Katzen noch nicht so lange alleine lassen können und auch unsere Nachbarn noch nicht mit "Katzenhüten" belästigen wollen (obwohl abgeneigt war Nisse nicht) können wir ihn leider nicht besuchen. Na ja - das wird schon wieder.
Und so sah es heute bei uns aus. Es hat aufgehört zu schneien und der Himmel war heute den ganzen Tag strahlend blau.